Psychotherapie wird meist als klinisches Verfahren verstanden: Symptome lindern, Konflikte aufarbeiten, Krisen begleiten. Doch man kann sie auch anders lesen – als eine moderne Schule der Souveränität, die im Kern nichts anderes tut, als uralte philosophische Einsichten in zeitgemäße Sprache zu übersetzen.
Die Kunst, einen Konflikt nicht zu lösen, sondern dauerhaft am Köcheln zu halten. Anders als beim bloßen Ausschluss (»Cut Off«) sorgt Boilkeeping dafür, dass ein Feindbild lebendig bleibt.