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Neuester Artikel im Sokrates Jetzt Journal: »Das Gesetz des Schwarms (Eine Parabel mit dem Antihering)«

Hoovering

Hoovering ist eine #Manipulationstechnik, bei der eine Täterperson nach einer Trennung oder Distanzphase versucht, das Opfer wieder in den eigenen Einflussbereich »zurückzusaugen«. Der Begriff leitet sich vom #Staubsaugerhersteller »#Hoover« ab und beschreibt bildlich das Einziehen oder Einsaugen einer Person zurück in eine toxische Beziehung oder #Dynamik.

Typische Merkmale

  • Plötzliche Freundlichkeit: Die Täterperson zeigt sich überraschend charmant, reumütig oder fürsorglich.

  • Versprechen von Veränderung: Ankündigungen, dass »alles besser wird« oder dass vergangene Probleme nun gelöst seien.

  • Emotionale Köder: Bezugnahme auf gemeinsame Erinnerungen, Sentimentalität oder Schuldgefühle.

  • Dringlichkeit: Druck, sofort zu reagieren oder Entscheidungen zu treffen (»Wir müssen sofort reden!«).

Ziele im Mobbingkontext

#Hoovering dient dazu, Opfer wieder unter Kontrolle zu bringen, Informationszugang zu erhalten oder bestehende Machtstrukturen zu festigen. Oft folgt nach erfolgreichem »Zurücksaugen« eine erneute Phase von Manipulation, Abwertung oder Missbrauch.

Formen des Hoovering

  1. #Charm #Offensive – übertriebene Freundlichkeit, Geschenke oder öffentliche Anerkennung.

  2. #Schuld-Appell – Darstellung, das Opfer habe die Täterperson »im Stich gelassen«.

  3. #Krisensimulation – Vortäuschen einer Notlage, um Aufmerksamkeit und Nähe zu erzwingen.

  4. Dritte einbeziehen – Nutzung von »Flying Monkeys«, um das Opfer indirekt zu kontaktieren.

Psychologische Dynamik

Hoovering spielt auf emotionale Bindungen, Hoffnung und Schuldgefühle an. Besonders gefährlich ist es, wenn Opfer noch nicht vollständig emotional abgekoppelt sind oder auf Versöhnung hoffen.

Schutzstrategien

  • Keine #Reaktion – nicht auf Nachrichten, Anrufe oder Kontaktversuche eingehen (No Contact).

  • Dokumentieren – alle Versuche festhalten, falls rechtliche Schritte nötig werden.

  • Realitätscheck – erinnern, wie die Beziehung oder Interaktion tatsächlich verlief.

  • Unterstützung suchen – Austausch mit vertrauenswürdigen Personen oder Fachstellen.

Der Begriff ist seit den 1990er Jahren in der #Missbrauchsliteratur und Narzissmusliteratur verbreitet und wird in #Traumaberatung und #Konfliktberatung weltweit genutzt.