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Neuester Artikel im Sokrates Jetzt Journal: »Cui mutare« III – Indizien der Manipulation

Pseudosalami

Foto: RDNE Stock Project, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen

Pseudosalami

Die #Salamitaktik ist bekannt: Immer nur eine Scheibe#, nie die ganze #Wurst. Kleine Zugeständnisse, die am Ende summiert mehr Wirkung haben als ein offenes Angebot. Eine klassische #Machttechnik.

Die #Pseudosalami dagegen ist noch perfider. Sie sieht aus wie Salamitaktik, doch es wird nie auch nur eine Scheibe abgeschnitten. Statt realer Schritte gibt es nur Versprechen, Andeutungen, freundliche Floskeln …

  • »Im Herbst vielleicht …«
  • »Wenn das Budget freigegeben ist …«
  • »Wir melden uns im Frühjahr nochmal …«
  • »Ich will ja mit Ihnen arbeiten, sonst würde ich doch nicht telefonieren!«

Das #Opfer glaubt, es gäbe #Bewegung – in Wahrheit herrscht Stillstand. Die Pseudosalami ist eine Hinhaltetechnik, die Fortschritt simuliert, um das Gegenüber ruhigzustellen.

Für #Außenstehende wirkt es so, als sei man »im Gespräch«. Doch Gespräche ohne Folgen sind nur #Kulisse. Die Pseudosalami ist ein Werkzeug, das nicht auf Einigung zielt, sondern auf endlose #Vertröstung – höflich, lächelnd, letztlich zerstörerisch.

Während die echte Salamitaktik zermürbt, indem sie zu wenig gibt, zermürbt die Pseudosalami, indem sie gar nichts gibt – und so tut, als sei das schon genug.