Es gibt eine stille, aber folgenreiche Transformation in unserer politischen und gesellschaftlichen Kultur: Das Gespräch – einst ein Raum für Austausch, Erkenntnis und Verständigung – ist zur Bühne des Wettstreits geworden. Heute wird geredet, um zu siegen, nicht um zu verstehen.
Die Welt der Alltagskommunikation ist bevölkert von kleinen, oft unscheinbaren, aber hochwirksamen Sprachwesen: passiv aggressiven (»pass ag«) Sätzen. Sie sind die rhetorischen Mückenstiche des Alltags – nie groß genug, um einen offenen Streit zu rechtfertigen, aber schmerzhaft und zermürbend.