Psychotherapie wird meist als klinisches Verfahren verstanden: Symptome lindern, Konflikte aufarbeiten, Krisen begleiten. Doch man kann sie auch anders lesen – als eine moderne Schule der Souveränität, die im Kern nichts anderes tut, als uralte philosophische Einsichten in zeitgemäße Sprache zu übersetzen.
Wer einmal mit einem Narzissten zu tun hatte, kennt das Gefühl des inneren Zerreißens: Die Zuwendung, die Verwirrung, das nicht enden wollende Ringen zwischen »Er ist das Beste, was mir je passiert ist« und »Ich muss hier so schnell wie möglich raus«.
Es gibt eine Form des Bösen, die keine Spuren hinterlässt – weil sie nicht laut, sondern leise geschieht. Nicht im Schlag, sondern im Blick. Nicht im Wort, sondern im Weglassen.