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Neuester Artikel im Sokrates Jetzt Journal: »Cui mutare« III – Indizien der Manipulation

»Cui mutare« III – Indizien der Manipulation

Foto: Yan Krukau, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen

»Cui mutare« III – Indizien der Manipulation

#Gütersloh, 9. September 2025

#Mobbing u#nd Ausgrenzung sind selten klar belegbar. Statt offener Akte stehen Aussagen gegen Aussagen: Das Opfer schildert konkrete Situationen, die Täter wehren ab und drehen die Perspektive. Für #Außenstehende bleibt der Eindruck von »Unklarheit«. Doch genau in dieser #Unklarheit zeigen sich Muster, die entlarvend sind.

1. Die Vorwürfe des Opfers

Vorwürfe von Opfern sind meist konkret, kleinteilig und nachvollziehbar.

  • Sie beziehen sich auf konkrete Handlungen (»In der Sitzung am Dienstag wurde ich übergangen«).
  • Sie sind anekdotisch (»Herr X hat im Gespräch gesagt …«).
  • Sie sind oft überprüfbar (E Mails, Abwesenheitslisten, Zeugenaussagen).
  • Sie wirken banal – doch gerade darin liegt ihre Glaubwürdigkeit.

Mobbing besteht nicht aus einem großen Knall, sondern aus einer Serie kleiner Stiche.

2. Die Vorwürfe der Täter

Die Täterseite agiert ganz anders.

  • Vage: »Mit der oder dem kann man einfach nicht.«
  • Übertrieben: »Sie sind immer so negativ.«
  • Konstruiert: »Alle sehen das so.«
  • Absurd: Vorwürfe, die überraschen, irritieren, sprachlos machen.

Auffällig ist auch: Die #Vorwürfe sind #ad #personam. Es geht selten um die Sache, sondern fast immer um die Person. Typisch ist die scheinbare Wertschätzung mit sofortiger Entwertung:

  • »Was Sie tun, ist ja sehr gut, aber …«
  • »Ihre Arbeit ist beeindruckend, nur leider …«

Das »Aber« löscht die Anerkennung sofort wieder aus und lenkt den Fokus zurück auf das Opfer als Problem. Die eigentliche Sache – Inhalte, Leistungen, Beiträge – wird nicht ernsthaft diskutiert.

3. Das Indizien Prinzip

Genau hier liegt ein Schlüssel.

Wer berichtet sichtbare, überprüfbare Details? Das Opfer.

Wer arbeitet mit vagen, übertriebenen oder persönlichen Abwertungen, die letztlich nicht beweisbar sind und sich im Bereich der Meinungen bewegen? Die Täter.

Das ist kein Zufall, sondern eine bewährte #Manipulationsstrategie. Die Täter wollen nicht #Sachverhalte klären, sondern eine #Atmosphäre schaffen, in der das Opfer diskreditiert wirkt – egal, wie solide dessen Arbeit ist.

4. »Cui mutare« als Prüfstein

Auch in diesem Muster bleibt der Kern von »cui mutare« bestehen: Wer könnte die Lage wirklich verändern? Nicht das Opfer mit seinen anekdotischen Schilderungen, sondern die Täter, indem sie schlicht aufhören, persönlich zu attackieren, Nebel zu werfen und Ausgrenzung zu betreiben.

Die Form der Vorwürfe ist selbst ein Indiz. Konkret, banal, überprüfbar gleich Opferperspektive. Vage, übertrieben, ad personam gleich Täterstrategie. Wer dieses Muster erkennt, durchschaut die Mechanik von Manipulation – und kann zwischen #Realität und #Rhetorik unterscheiden.