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Neuester Artikel im Sokrates Jetzt Journal: »Cui mutare« III – Indizien der Manipulation

Dichotome Ausweglosigkeit (Double Bind)

Foto: Jan van der Wolf, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen

Dichotome Ausweglosigkeit (Double Bind)

Die Dichotome Ausweglosigkeit ist eine von außen gesetzte Entscheidungssituation, in der nur 2 Handlungsoptionen eingeräumt werden, die beide für den Betroffenen nachteilig sind. Die Teilnahme am vom Gegenüber gesetzten Rahmen wird implizit vorausgesetzt.

Merkmale

  • Dichotom: Es gibt nur 2 klar definierte Optionen (A oder B).
  • Ausweglos: Beide Optionen führen zu einem Nachteil, Kontrollverlust oder Reputationsschaden.
  • Rahmensetzung: Die Bedingungen werden vom Initiator bestimmt, nicht vom Betroffenen.
  • Bindung: Zustimmung oder Weigerung binden den Betroffenen gleichermaßen an den Willen des Initiators.

Beispiel

»Verlassen Sie bitte das Lokal.« Gehorchen führt zum freiwilligen Kontrollverlust. Nicht gehorchen führt zum Zwang und zusätzlichen Gesichtsverlust.

Abgrenzung

  • #Dilemma: 2 unangenehme Optionen ohne zwingend manipulativen Kontext.
  • #Double #Bind: Psychologischer Fachbegriff für widersprüchliche Botschaften mit Sanktionierung jeder Reaktion.

Strategien zur Auflösung

  • Rahmen sprengen: »Das sind nicht die einzigen Optionen«
  • Mechanismus benennen: »Beide Wege sind nachteilig – wollen Sie das so?«