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Neuester Artikel im Sokrates Jetzt Journal: »Du kannst die anderen nicht ändern, nur dich selbst«

Der Abgrund sind wir selbst

Bild: Serenity Art, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen

Der Abgrund sind wir selbst

#Gütersloh, 19. Oktober 2025

Der Blick in den #Abgrund#Nietzsche hat ihn beschrieben, und jeder, der ihn einmal gewagt hat, weiß, dass es kein bloßes Bild ist. Der Abgrund ist real. Und das Erschütternde daran: Er ist nicht draußen, er ist in uns.

#Psychisches #Leiden beginnt dort, wo das #Bewusstsein gegen die #Welt opponiert. Wo wir sagen: Es darf nicht so sein, wie es ist – oder war. In dieser Weigerung entsteht Tiefe. Ein #Spalt zwischen #Sein und #Sollen, zwischen dem, was war, und dem, was hätte sein sollen. Dort beginnt der Abgrund.

Wer in ihn blickt, sieht seine eigene #Angst. Angst ist die erste Reaktion des Bewusstseins auf die Wahrheit, dass nichts garantiert ist – kein #Sinn, keine #Ordnung, keine #Rettung. #Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern sie zu integrieren: in den Abgrund zu blicken, ihn zu erkennen, sich von ihm erkennen zu lassen – und sich dann umzudrehen.

Doch manchmal steigen andere hinab. #Mobber, #Mitläufer (die sogenannten »#Flying #Monkeys«). Sie gehen in unseren Abgrund, stehen dort unten, #starren uns an, #schreien, #graben, #wühlen. Sie vergrößern das Loch, sie zehren von der Angst, die sie dort finden. Denn sie fürchten den eigenen Abgrund – und bekämpfen ihn, indem sie ihn in anderen bloßlegen.

Die #Guten dagegen würden helfen, den Abgrund zuzuschütten. Nicht, um ihn zu verleugnen, sondern um ihn zu integrieren – um wieder festen Boden zu schaffen, auf dem man stehen kann.

So zeigt sich: Der #Abgrund ist kein Ort des #Bösen, sondern ein Raum der Möglichkeit. Wer ihn kennt, kann gestalten. Wer ihn verleugnet, wird von ihm verschlungen.

#Mobber aber haben eine einfache Lösung gefunden: Sie steigen nicht in ihren eigenen Abgrund hinab, sondern in den der anderen. Und nennen das #Mut, halten es für geboten und legitim.